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Noch Zu Früh Für Panik?

Franz Wagner und Co. mussten sich nach der vierten Saisonniederlage erneut hinterfragen. Die Orlando Magic haben „verdammt viel Arbeit vor uns“, wie der 24-Jährige selbst sagte.

by Lorenzo Ligresti
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Franz Wagners Gefühlslage veränderte sich innerhalb kürzester Zeit gewaltig. Der Mittwochabend in Detroit verlief für den 24-jährigen Welt- und Europameister alles andere als nach Plan. Kurz vor der Partie hatte er noch ein Lächeln auf dem Gesicht, absolvierte seine Warmup-Routine voller Elan und Tatendrang. Wenige Stunden – und 135 Pistons-Punkte – später saß er niedergeschlagen und sichtlich mitgenommen in dem kleinen Gäste-Medienraum in den Katakomben der Little Caesars Arena.

„Wir müssen die nötige Intensität finden. Es ist nicht das erste Mal in der noch kurzen Saison, dass wir nicht so hart spielen, wie wir eigentlich können. Und das ist nicht akzeptabel“, so der Deutsche nach der vierten Saisonniederlage.

Auch auf die Frage, inwiefern er und Tristan da Silva mit dem Rückenwind des EM-Titels in die neue NBA-Saison gegangen sind, kam Wagner sofort auf die enttäuschende Bilanz zu sprechen:

„Bei 1-4 ist das natürlich nicht so einfach zu beantworten. Aber ich denke, dass wir beide im Sommer viel gelernt haben. Diese Dinge wollen wir auch hier anwenden und dem Team zu Siegen verhelfen. Wir haben noch genug Chancen, das zu tun – aber langsam sollten wir damit anfangen. Wir haben verdammt viel Arbeit vor uns!“

Der 123:107-Sieg über die Charlotte Hornets am folgenden Donnerstagabend dürfte zumindest ein wenig Balsam für die Magic-Seele gewesen sein. Doch die Fragezeichen rund um dieses Team bleiben bestehen. Shooting und Spacing sind trotz der Eingliederung von Neuzugang Desmond Bane weiterhin ein großes Problem.

Als Orlando zuletzt eine Saison mit einer überdurchschnittlichen Offensive beendete, waren Dwight Howard, Ryan Anderson und Jameer Nelson die Top-Scorer des Teams – und Franz Wagner elf Jahre alt. Jason Richardson, dessen Sohn Jase die Magic kürzlich drafteten, stand ebenfalls in diesem Kader. Lakers-Headcoach JJ Redick absolvierte sein sechstes Jahr in der NBA. Der Punkt: Es ist verdammt lange her. Aktuell sind Wagner, Paolo Banchero und Co. auf keinem guten Weg, diese Negativserie endlich zu beenden.

Am einen Ende des Parketts liegen die Lösungen für die Magic auf der Hand. Wagner, Banchero und Headcoach Jamahl Mosley nahmen immer wieder dieselben Worte in den Mund, wenn sie auf die Defense zu sprechen kamen: Intensität, Disziplin, Besinnung auf die eigenen Stärken. Offensiv könnte sich der Prozess als etwas schwieriger herausstellen. Dennoch: Bei aller Enttäuschung scheint in Orlando noch niemand den Panik-Knopf zu betätigen. Um jedoch den eigenen Anspruch auf einen Platz an der Tafel der Eastern-Conference-Contender zu untermauern, sollten nach dem verkorksten Saisonstart in den kommenden Wochen nicht mehr allzu viele Niederlagen dazukommen.

Eine positive Nachricht hatte Franz Wagner in jedem Medienraum in Detroit aber noch:

„Moe geht’s gut“, meinte der 24-Jährige auf die Nachfrage zu seinem großen Bruder. „Ich weiß natürlich nicht, wann genau er wieder spielen kann. Aber er ist auf einem guten Weg.“

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