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Die Neuen Knicks – Eine Hommage An Die Franchise Aus Dem Big Apple

by Philipp Dembowski
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Photo by Dustin Satloff/Getty Images

 

Für jeden Knicks Fan ist es in den vergangenen Jahren mehr Masochismus gewesen das eigene Team spielen zu sehen, als Freude daran zu haben.

Seit genau 50 Jahren keine Championship geholt. Seit 1999 nicht mehr in den Conference Finals gewesen. Superstars sind Mangelwarte, seitdem ein gewisser Carmelo Anthony seit 2016 nicht mehr im MSG zugegen war.

Kaliber wie Patrick Ewing, Willis Reed, Walt Frazier oder Earl Monroe sind zwar jedes Spiel in der Arena, aber leider nur noch in Form von Trikots, die unter der Hallendecke hängen. Auch die aktuellen Superstars der NBA machen einen großen Bogen um die wertvollste Franchise der Liga und heuern lieber am anderen Ende der Stadt beim Lokalrivalen Brooklyn Nets an.

Aber trotzdem: Einmal Knickerbocker immer Knickerbocker. Und das Warten lohnt sich. Nachdem die Knicks die 2020-21er NBA-Saison den vierten Platz der Eastern Conference erklimmen konnten, hatte niemand an einen neuen Trend geglaubt. Und die Kritiker sollten erst einmal Recht behalten. In der ersten Runde der Playoffs schieden die Knickerbocker gegen den neuen Rivalen aus Atlanta aus.

Aus Überraschungsteam wurde Ausnahmeerscheinung und die Knicks konnten in der Folgesaison ihre Leistungen nicht wiederholen. Allen voran „Superstar“ und Säule des Teams Julius Randle, der 4 Punkte, über 10% seiner 3Pkt% und einen Assist weniger als zur Vorsaison aufgelegen konnte.

Getreu des Sprichworts „es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird“, beschert die Franchise aus New York ihren Fans in dieser Saison wieder ansehnlichen Basketball. Und siehe da: Platz Sieben der Eastern Conference bei einer .519 Winning Percentage. Es macht endlich wieder Freude Basketball im Madison Square Garden zu sehen. In der Vergangenheit lag das eher an den Gegnern als an der heimischen Franchise. Doch diese Saison hat Tom Thibodeau aus einem Haufen Individuen, eine funktionierende Maschinerie geformt. Die Spieler kennen und akzeptieren ihre Rollen und der „Garden“ glüht jeden Abend, wenn die Knicks ihre Spiele bestreiten. 

Wofür die Knicks in den vergangenen Dekaden allerdings nicht bekannt waren, sind gute Trades, strategische Draft-Picks oder gute Verpflichtungen von Free Agents. Sicher trägt der wenig gemochte Owner der New York Knick, James Dolan, eine große Mitschuld an den Fehlentscheidungen, aber ganz unfähig scheint das Front Office der Franchise aus der Stadt, die niemals schläft, nicht zu sein. Denn ein Schlüssel für die gute Saison ist ist die Verpflichtung von Free Agent Jalen Brunson. Eine Verpflichtung, die vor der Saison von vielen Experten kritisch beäugt wurde, da dich Knicks einem Spieler der erst 1 ½ Saisons guten Basketball spielte, einen Vertrag im dreistelligen Millionenbereich anbieten wollten. „Klassischer Knicks-Move eben“. So zumindest klang der fast einheitliche Tenor der Gazetten der Stadt und sogar des ganzen Basketball-Welt. Aber die Knicks sollten ausnahmsweise Recht behalten. 

$104 Millionen für vier Jahre und Jalen Brunson scheint jeden Cent wert zu sein – er spielt eine herausragende Saison. Brunson trifft hochvolumig sowohl wichtige als auch schwere Würfe, führt zu großen Teilen das Team an, legt Karrierebestwerte in fast allen Counting Stats auf und bildet mit dem bereits erwähnten Julius Randle das Star-Duo der „Neuen-Y-Knicks“.

Denn auch Randle konnte seine Leistungen im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbessern und legt seinen Karrierebestwert bei Punkten pro Spiel auf. Aber nicht nur die beiden sind am positiven Saisonverlauf der Franchise beteiligt. Der 2019er Pick der Knicks, R.J. Barrett, spielt seine wahrscheinlich beste Saison seiner Karriere. Und auch weil Mitchell Robinson und Isaiah Hartenstein Offensiv-Rebounds sammeln, wie Jecken Kamelle auf dem Kölner Karneval, stehen die Knicks aktuell ligaweit auf dem zweiten Platz aller NBA-Franchise im Offensiv-Rebound-Leaderboard.

Sophomore Quentin Grimes spielt eine wichtige Rolle für die Knicks und auch die Rollenspieler von der Bank fügen sich nahtlos in das System von Tom Thibodeau. Wobei „Thibs“ nicht grade bekannt dafür ist eine große Rotation spielen zu lassen und seinen Bankspielern viele Minuten zu geben. 

Dennoch, die Knicks stehen Liga weit auf Platz 6 im Team-Offensiv Rating und auf Platz 12 im Defensiv-Rating und gelten daher zurecht als Playoff Team in der aktuellen NBA-Saison. Ganz zur Freude aller Knicks-Fans wirkt das Team nicht wieder wie eine Ausnahmeerscheinung.

Es wirkt so als könnte man, abseits von Brooklyn, auch in den nächsten Jahren im „Big Apple“ wieder hochklassigen Basketball sehen können. Vom Heimteam. Und man mag von den Knicks halten, was man will, aber die Stadt und die Fans, die jeden Abend für Playoff-Stimmung in der Halle sorgen, haben so ein Team verdient. Denn jeder von uns schaut gerne Spiele, in denen der Madison Square Garden kocht und die Stimmung auf den Siedepunkt steigt. Sogar als Atlanta-Fan. Eine Atmosphäre, die man bei Basketballspielen sonst oft nicht zu sehen und zu hören bekommt. Sollte sich der Trend fortsetzen, werden wir öfter Playoff-Stimmung inmitten der Regular-Season zu sehen bekommen. Bei den neuen Knicks im Madison Square Garden. 

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